1. Wie lange arbeiten Sie schon als Stadtbaurätin?
Frau Merk sagte uns, dass sie schon seit 17 Jahren als Stadtbaurätin arbeitet. So lange komme ihr das aber noch gar nicht vor.
2. Wie kam es dazu, dass Sie Stadtbaurätin geworden sind?
Am Anfang hat Frau Merk Häuser geplant, denn sie ist Architektin, hat sie uns erzählt. Dann hat sie mal die Aufgabe bekommen, einen Platz zu gestalten und zu bebauen. Das fand sie viel interessanter, als nur ein einzelnes Haus zu bauen. Ein ganzes Stadtviertel zu gestalten, ist nochmal spannender.
3. Was muss man als Stadtbaurätin besonders gut können?
Schnell denken und nicht so zögerlich sein, war Frau Merks Antwort.
4. Wie viele Stunden am Tag arbeiten Sie?
Mindestens 12 Stunden am Tag arbeitet Frau Merk. (Ganz schön lange, finden wir!)
5. Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
In ihrer Freizeit macht Frau Merk wahnsinnig gerne alles, was mit Wasser zu tun hat: schwimmen, Boot fahren, Kanu fahren. Wasser ist Frau Merks Lieblingselement. Ansonsten liest sie und zeichnet sie gern und trifft sich sehr gerne mit Freunden. Und feiern tut sie auch gerne.
6. Was ist Ihre wichtigste Aufgabe als Stadtbaurätin?
Ihre wichtigste Aufgabe ist es, jeden Tag fröhlich in die Arbeit zu gehen, gute Nerven zu haben, an alle zu denken und nicht nur an einzelne Menschen. Frau Merk möchte, dass ihre Entscheidungen für möglichst viele MünchnerInnen gut sind. Zumindest sollen alle einigermaßen zufrieden sein mit dem, was sie entscheidet.
7. Welche Gebäude in München gefallen Ihnen besonders gut?
Das Hochhaus, in dem Frau Merk ihr Büro hat, gefällt ihr besonders gut. Es ist fast 100 Jahre alt und aus Backstein. Es war das erste höhere Gebäude in der Altstadt. Die Arkaden unten bieten Schutz, weiter oben gibt es Verzierungen. Auch die Farbe gefällt Frau Merk, das Gebäude ist dank der Ziegel rötlich und nicht weiß. Es gibt auch einen besonderen Aufzug, den Paternoster. (Wer mal an der Blumenstraße 28a/b vorbeikommt, sollte ihn sich anschauen, war Frau Merks Tipp.)
8. An welchen Projekten arbeiten Sie gerade und ist darunter auch ein Projekt für Kinder?
Frau Merk arbeitet gerade an einem Neubauprojekt in Freiham und an einem neuen Badesee (wenn es den gibt, sind wir aber wahrscheinlich schon groß). Auch mit dem Olympiapark arbeitet sie sehr viel, der ist ja auch für Kinder interessant. Es müssen immer wieder Sachen renoviert werden, haben wir gehört. Die Schwimmhalle z.B. ist renoviert worden, das Stadion und die Halle werden hergerichtet. Die SAP Arena ist noch nicht ganz fertig. Ein Mini-München-Standort ist in Planung.
9. Wie viel Euro kostet der Bau einer neuen Schule?
Das ist schwer sagen, meinte Frau Merk. Es hinge immer davon ab, wie groß die Schule sei, und die Preise verändern sich auch ständig. Vor 8-9 Jahren hat eine normal große städtische Feuerwehr ca. 90 Millionen Euro gekostet, hat uns Frau Merk erzählt.
10. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit besonders gut und was finden Sie langweilig?
Ihr gefällt gut, dass sie mit so unterschiedlichen Menschen zu tun hat, wie an diesem Morgen mit uns Kindern, am Nachmittag hatte sie dann einen Termin im Rathaus, da wollte sie den Oberbürgermeister und die Stadträte treffen. Am nächsten Tag hatte sie geplant, auf eine Veranstaltung zu gehen, auf der sie einen Vortrag halten durfte vor Leuten aus der Baubranche. Am Abend dann wollte sie was mit den Chefs der Universitäten und Hochschulen unternehmen. (Dass Frau Merk so viel rumkommt und mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun hat, hätten wir gar nicht gedacht.) Toll findet Frau Merk auch, dass es dank ihrer Planung und Arbeit nun auch kostenlose Badeplätze an der Isar gibt. (Wir finden das auch super!) Frau Merk geht auch selbst gerne abends mit einer Freundin eine Runde schwimmen mitten in der Stadt.
11. Spielt Klimaschutz bei Ihrer Arbeit eine Rolle?
Ja, immer, betonte Frau Merk. Beim Klimaschutz spielt viel eine Rolle, z.B. dass es möglichst viel Grün in der Stadt geben sollte und dass man niemals an der Isar bauen sollte, denn dann kann das Wasser nicht abfließen. Mit Holz zu bauen, ist besser für den Klimaschutz, als mit Beton zu bauen. Es sollte außerdem möglichst wenig Fläche verbaut werden, lieber also Häuser mit 6 statt mit nur 4 Geschossen bauen.
12. Was würden Sie in München gerne verändern, wenn Sie könnten?
Billigere Wohnungen für alle, das würde Frau Merk gerne ändern, denn in München sind Wohnungen extrem teuer. Dann würde sie auch für mehr Grün und mehr Freiraum sorgen. Sie würde sich neue Spielmöglichkeiten wünschen, auch Aufenthaltsmöglichkeiten für Erwachsene, also Orte, an denen man laut sein darf und sich austauschen kann.
13. Wo sind Sie zur Schule gegangen und waren Sie eine gute Schülerin?
In Regensburg ist Frau Merk zur Schule gegangen. Sie war eine gute Schülerin, aber faul. Mit dem Lernen hatte sie keine Probleme, doch sie war nicht wahnsinnig brav. Klassenbeste war sie nie, denn sie hat damals schon immer viel gefeiert, hat sie uns verraten.
14. Was, glauben Sie, wird in 50 Jahren in München anders sein als heute?
In München sollte es in 50 Jahren z.B. weniger Verkehr geben, dafür mehr Grün und mehr Wasser, auch mehr Wohnungen und Schulen. Ein ganz besonderer Traum von Frau Merk wäre ein Schnellzug an den Gardasee und an die Adria durch die Alpen. Dann müssten wir alle nicht mehr mit dem Auto fahren und könnten in 3 Stunden am Meer sein. (Das fänden wir natürlich auch echt toll!)
Ein Interview der Klasse 4a der Grundschule an der Plinganserstraße
1. Warum wollten Sie Bürgermeister werden?
Er hat schon vorher 40 Jahre für die Stadt gearbeitet, zuletzt im Referat für Arbeit und Wirtschaft als
Referent, dann hat er die Chance bekommen als Oberbürgermeister zu kandidieren, da hat er nicht lange überlegt und sich der Aufgabe gestellt.
2. Wurde Ihnen schoneinmal gedroht?
In der Flüchtlingskrise wurde ihm öfter gedroht. Auch heutzutage wird er in der Coronakrise des öfteren angegriffen und kritisiert, weil die Menschen unterschiedliche Meinungen haben über das Vorgehen dagegen. Ihm wurde sogar schon einmal Personenschutz angeboten. Das hat er aber abgelehnt.
3. Ist es schwer Bürgermeister zu sein?
Es war auf jeden Fall eine große Umstellung für ihn. Seitdem hat er kein richtiges Privatleben mehr. Er kann z.B. nicht unerkannt essen gehen oder einfach in Badehose im Schwimmbad liegen. Er hätte vorher nicht gedacht, so in der Öffentlichkeit zu stehen.
4. Was war die größte Summe Geld, die Sie für München ausgegeben haben?
Für U-Bahnen wurden mehrere Milliarden Euro ausgegeben, über 5 Milliarden Euro für Schulen und ungefähr 800 Millionen Euro für Wohnungsbau.
5. Welche Aufgaben übernehmen Sie als Oberbürgermeister?
Er kümmert sich z.B. um den Verkehr, aber auch um die Schulen, Museen, den Flughafen, Schwimmbäder und vieles mehr. Als er Oberbürgermeister wurde, hat er Sitzmöglichkeiten am Marienplatz und in der Innenstadt aufstellen lassen. Außerdem hat er in seiner Amtszeit ziemlich viele Ampeln aufstellen lassen.
6. Wie oft treffen Sie sich mit den anderen Bürgermeisterinnen?
Sie treffen sich regelmäßig und zwar mehrfach in der Woche. Es gibt auch feste Treffen. Sie vertragen sich gut und teilen sich die Aufgaben fair auf. Es gibt immer einen zentralen Ansprechpartner bei Problemen.
7. Wie viele Stunden arbeiten Sie am Tag? Was war Ihr längster Arbeitstag bisher?
Er fängt zwischen halb 9 und 9 Uhr an zu arbeiten. Momentan arbeitet er meistens bis 18 oder 19 Uhr. Sein längster Arbeitstag dauerte bis Mitternacht. Er schläft aber nicht im Rathaus.
8. Wie lange dauert eine Stadtratssitzung?
Eine Stadtratssitzung dauert meistens ziemlich lange, manchmal einen ganzen Tag. Sie haben sehr viele spannende, aber auch langweilige Themen.
9. Gibt es oft Streit im Stadtrat oder können Sie sich meistens schnell einigen?
Es gibt sehr viele Situationen, in denen heftig und lange diskutiert wird. Sie streiten z.B. sehr oft um Fahrradwege. Es wird auch viel über Geld geredet, weil die Aufgaben der Stadt so vielfältig sind, dass das Geld nie für alles reicht. Auch wenn es um Personal oder Postenbesetzungen geht, wird oft heftig diskutiert. In der Flüchtlingskrise waren sich auch nicht immer alle einig, als es um die Flüchtlinge ging. Aktuell wird natürlich wegen der Coronakrise auch viel gestritten und diskutiert.
10. Wann haben Sie Zeit, um Urlaub zu machen?
In den Ferien hat er keine Sitzungen, deswegen kann er dann auch Urlaub machen.
11. Wie lange können Sie noch Bürgermeister sein?
Er kann nur noch 5 Jahre Bürgermeister sein, da man in Deutschland nicht als Oberbürgermeister antreten darf, wenn man über 65 Jahre alt ist.
12. Wo sind sie aufgewachsen?
Er ist in München-Sendling aufgewachsen.
13. Wie viele Unterschriften müssen Sie am Tag ungefähr geben?
Er muss am Tag ca. 100 Unterschriften geben. Außerdem bekommt er ca. 200 – 300 E-Mails und ungefähr 60 Briefe, von denen er aber nur 60 – 100 beantworten kann.
Ein Text von Aurelia, Güven, Paul, Luan, Emma, Sofia,
Zeichnungen von Marlene und Aurelia
Trepp auf Trepp ab ist ein Projekt von Kultur & Spielraum e.V., im Auftrag der Landeshauptstadt München / Sozialreferat / Stadtjugendamt in Kooperation mit der Rathausverwaltung
Kontakt:
Kultur & Spielraum e.V.
Ursulastraße 5, 80802 München
info@kulturundspielraum.de
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