Wir hatten ein interessantes Interview mit Frau Niedermaier von der Abteilung „Stadtratsprotokolle“.
Frau Niedermaier erklärte uns, dass die Mitarbeiter dieser Abteilung, die Protokollanten, immer bei den Sitzungen dabei sind, wenn Politiker diskutieren und Entscheidungen treffen. Sie schreiben alles mit, wer was sagt und warum, was beschlossen und wie abgestimmt wird. Auch Zwischenrufe und Beleidigungen werden notiert. Früher hieß die Abteilung „Stenographischer Dienst“, weil alle in Steno mitschreiben konnten. Von den insgesamt 14 Protokollanten können heute nur noch zwei stenografieren, die anderen schreiben irgendwie mit, mit eigenen Abkürzungen per Hand oder am PC. Zusätzlich werden noch Audioaufnahmen gemacht.
Diese Mitschriften, auch Protokolle genannt, sind sehr wichtig, damit man später, z. B. nach 10 Jahren, etwas nochmals nachlesen oder in Streitfällen etwas beweisen kann, denn mündlich geht vieles verloren.
Pro Tag finden 2 bis 3 Sitzungen statt, also 10 in der Woche. Einmal im Monat, an einem Mittwoch, kommen alle 80 Stadträte zu einer Vollversammlung zusammen, sie dauert 6 bis 8 Stunden. Eine “kleine Sitzung“ ist dagegen nach 1 bis 2 Stunden zu Ende. Wird viel diskutiert, kann eine Sitzung auch länger dauern, einmal sogar von 9 Uhr bis 11 Uhr abends, also 14 Stunden. Bei langen Sitzungen sind bis zu 8 Protokollanten abwechselnd im Einsatz, da man sich nicht länger als 2-3 Stunden konzentrieren kann, bei kürzeren nur einer. Protokollieren ist nämlich ganz schön anstrengend, da manche in einer komplizierten Sprache von Sachen reden, die man noch nie im Leben gehört hat oder weil sie kein Mikrofon benutzen.
Alle Protokolle werden in Jahrbüchern gesammelt, was ca. 40 000 Seiten pro Jahr ergibt. Sie werden im Stadtarchiv gelagert und nie weggeworfen. Die ersten Protokolle ab dem 14. Jahrhundert sind auch heute noch vorhanden.
Stenografie oder „Steno“ ist eine Kurzschrift, eine Schnellschrift, die von einem Herrn Gabelsberger erfunden wurde. Nach ihm ist auch die „Gabelsbergerstraße“ im Stadtteil Schwabing benannt. Die Stenografie ist praktisch, denn mit der normalen Schrift käme man beim Protokollieren gar nicht mit. Früher lernte man Steno in der Schule, heute gibt es Steno-Kurse an der Volkshochschule. Die Stenografie besteht aus Zeichen für Buchstaben, Silben, Wörtern und Wortgruppen, z. B. steht ein Punkt für „ist“, ein Schrägstrich für „nicht“. Nach einem halben Jahr kennt man ungefähr alle Kürzel. Dann heißt es üben, üben, üben, genauso wie beim Klavierspielen. Hinterher geht es vor allem darum, die Kürzel wieder entziffern zu können.
Texte von Amir, Anastasia, Emilia, Friedrich, Mahrun, Marko, Naaem, Nejra, Julian, Leonie K., Rima und Rayen
Wir hatten ein interessantes Interview mit Frau Niedermaier von der Abteilung „Stadtratsprotokolle“.
Frau Niedermaier erklärte uns, dass die Mitarbeiter dieser Abteilung, die Protokollanten, immer bei den Sitzungen dabei sind, wenn Politiker diskutieren und Entscheidungen treffen. Sie schreiben alles mit, wer was sagt und warum, was beschlossen und wie abgestimmt wird. Auch Zwischenrufe und Beleidigungen werden notiert. Früher hieß die Abteilung „Stenographischer Dienst“, weil alle in Steno mitschreiben konnten. Von den insgesamt 14 Protokollanten können heute nur noch zwei stenografieren, die anderen schreiben irgendwie mit, mit eigenen Abkürzungen per Hand oder am PC. Zusätzlich werden noch Audioaufnahmen gemacht.
Diese Mitschriften, auch Protokolle genannt, sind sehr wichtig, damit man später, z. B. nach 10 Jahren, etwas nochmals nachlesen oder in Streitfällen etwas beweisen kann, denn mündlich geht vieles verloren.
Pro Tag finden 2 bis 3 Sitzungen statt, also 10 in der Woche. Einmal im Monat, an einem Mittwoch, kommen alle 80 Stadträte zu einer Vollversammlung zusammen, sie dauert 6 bis 8 Stunden. Eine “kleine Sitzung“ ist dagegen nach 1 bis 2 Stunden zu Ende. Wird viel diskutiert, kann eine Sitzung auch länger dauern, einmal sogar von 9 Uhr bis 11 Uhr abends, also 14 Stunden. Bei langen Sitzungen sind bis zu 8 Protokollanten abwechselnd im Einsatz, da man sich nicht länger als 2-3 Stunden konzentrieren kann, bei kürzeren nur einer. Protokollieren ist nämlich ganz schön anstrengend, da manche in einer komplizierten Sprache von Sachen reden, die man noch nie im Leben gehört hat oder weil sie kein Mikrofon benutzen.
Alle Protokolle werden in Jahrbüchern gesammelt, was ca. 40 000 Seiten pro Jahr ergibt. Sie werden im Stadtarchiv gelagert und nie weggeworfen. Die ersten Protokolle ab dem 14. Jahrhundert sind auch heute noch vorhanden.
Stenografie oder „Steno“ ist eine Kurzschrift, eine Schnellschrift, die von einem Herrn Gabelsberger erfunden wurde. Nach ihm ist auch die „Gabelsbergerstraße“ im Stadtteil Schwabing benannt. Die Stenografie ist praktisch, denn mit der normalen Schrift käme man beim Protokollieren gar nicht mit. Früher lernte man Steno in der Schule, heute gibt es Steno-Kurse an der Volkshochschule. Die Stenografie besteht aus Zeichen für Buchstaben, Silben, Wörtern und Wortgruppen, z. B. steht ein Punkt für „ist“, ein Schrägstrich für „nicht“. Nach einem halben Jahr kennt man ungefähr alle Kürzel. Dann heißt es üben, üben, üben, genauso wie beim Klavierspielen. Hinterher geht es vor allem darum, die Kürzel wieder entziffern zu können.
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Trepp auf Trepp ab ist ein Projekt von Kultur & Spielraum e.V., im Auftrag der Landeshauptstadt München / Sozialreferat / Stadtjugendamt in Kooperation mit der Rathausverwaltung
Kontakt:
Kultur & Spielraum e.V.
Ursulastraße 5, 80802 München
info@kulturundspielraum.de
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